Wie du als hochsensibler Mensch deinen Ängsten begegnest und wieder mehr Mut fasst
Du denkst, du bist hochsensibel und fühlst dich oft unsicher, ängstlich oder leidest unter Angstzuständen? Du schaffst es nicht so gut, am Abend runterzukommen, weil sich dein Gedankenkarussell immer weiter dreht? Du traust dir bestimmte Dinge nicht zu? Ängste bestimmen deinen Alltag und dich verlässt oft der Mut?
Hochsensibilität und Angst:
Warum fühle ich mich so unsicher?
Vielleicht gehörst du zu den besorgten HSP? Das sind laut Elaine Aron jene hochsensiblen Personen, die genetisch eher ängstlich sind und sich tendenziell mehr Sorgen machen als andere. So wie die Scanner Persönlichkeiten oder High Sensation Seeker nach neuen, aufregenden Erlebnissen suchen, gibt es auch die besorgten HSP, die es eher vorziehen, in Sicherheit zu bleiben.
Gerade für solche Menschen können Hochsensibilität und Angst oft sehr lähmend sein und den Alltag stark beeinträchtigen. Denn hochsensible Persönlichkeiten (HSP) haben eine blühende Fantasie und malen sich negative Szenarien fast schon hollywoodreif aus.
Noch dazu ist das Nervensystem von hochsensiblen Personen oft schneller überreizt. Bei Überforderung läuft es auf Hochtouren. Die Folge: Ängste, Schlaflosigkeit, Grübeln, Panikattacken. Jeder, der schon mal unter Angstzuständen gelitten hat, weiß, wie kräftezehrend das auf Dauer ist. Damit Ängste nicht weiter deinen Lebensalltag bestimmen, solltest du dir Hilfe holen.
Mut trotz Ängstlichkeit? Das geht!
Die gute Nachricht ist: an deiner Angst kannst du arbeiten und sie Schritt für Schritt in Mut transformieren. Denn unser Gehirn ist neuroplastisch. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Auch du kannst deinen Gehirnmuskel auf Mut und Leichtigkeit statt Angst trainieren. So kannst du schrittweise mehr Lebensqualität zurückgewinnen und deine Hochsensibilität und Angst aus einer völlig neuen Perspektive betrachten.
Warum ist Angst wichtig?
Angst macht durchaus Sinn. Denn sie schützt uns vor Gefahren und sichert so unser Überleben, indem sie den Körper aktiviert, sich aus der Gefahrensituation zu begeben, zu kämpfen oder zu fliehen. Ängste, und dazu gehören auch Panikattacken, sind eine völlig richtige und gesunde Reaktion unseres Körpers. Unangenehm wird es jedoch, wenn Ängste überhand nehmen und belastend werden. Doch wie können wir Ängste überwinden? Was hilft hochsensiblen Menschen?
Wenn die Angst uns Angst macht
Heutzutage leidet fast jeder vierte Mensch an Phobien, Panikattacken oder anderen Angststörungen. Sie gehören zu den häufigsten psychischen Gesundheitsproblemen und gerade hochsensible Menschen sind davon stärker betroffen. Du bist definitiv nicht alleine: Hochsensibilität und Angst sind Themen, die besonders vielen feinfühligen Menschen zu schaffen machen!
Wenn das Herz rast und die Hände zittern, es einem plötzlich ganz heiß wird, dann ist eine Angstattacke im Anmarsch. Unser Nervensystem bereitet sich vor, um zu fliehen oder ums Überleben zu kämpfen – ein evolutionär bedingter Mechanismus, der oft aus dem Ruder gerät. Wir fühlen uns extrem unwohl, sind überwältigt von unserer Angst oder denken sogar, dass wir gleich einen Herzinfarkt erleiden werden.
Als hochsensible Persönlichkeit hast du vielleicht auch einen guten Zugang zu deinem Körper und spürst die körperlichen Vorgänge bei Angst noch intensiver.
Oft ist die Situation jedoch nicht so bedrohlich, wie es scheint. Das alles passiert meist wegen der negativen Gedanken, die überhand nehmen – über das, was ich über mich selbst denke, über die Welt, die Menschen oder die Situation, in der ich mich gerade befinde. Wenn ich daran denke, dass ich mit meiner Präsentation nicht fertig werde, wird sich das Angstzentrum aktivieren und mir das Sprechen erschweren, und es wird auch meine Überzeugung bestätigen: „Ich wusste, dass ich dafür nicht geeignet bin“. Daher lohnt es sich, daran zu arbeiten, die eigenen ängstlichen Überzeugungen zu ändern.
Allerdings reicht es bei Hochsensibilität und Angst nicht nur, auf „positiv Denken“ umzuschalten. Ängste können auch andere, vielfältige Ursachen haben. Liegt der Grund für die Angst in der Kindheit, so müssen wir hier ansetzen. Es gibt viele effektive Methoden, mit deren Hilfe Ängste behandelt werden können. Dafür ist es zunächst in der Beratung wichtig, den Ursprung der Angst festzustellen.
Hochsensibilität und Angst: Der achtsame Umgang mit Ängsten
Auch wenn Angstzustände bedrohlich wirken und sehr unangenehm sind – die Angst hat nicht nur negative Seiten. Oft ist die Angst auch ein Warnsignal des Körpers bzw. der Psyche, dass wir in unserem Leben etwas verändern sollten. Womöglich haben wir über eine längere Zeit hinweg nicht auf unser Bauchgefühl gehört. Als wir so sehnsüchtig darauf gewartet haben, nach Hause zu gehen, und wir trotzdem
Überstunden gemacht haben, als uns der Chef einen neuen Auftrag erteilte, obwohl das Bauchgefühl uns sagte: „Tu es nicht!“.
Oder, was uns hochsensiblen, empathischen Menschen oft passiert: als wir einer Freundin ganz lange zugehört haben, und selbst gar nicht zu Wort gekommen sind. Vielleicht leben wir auch noch in einer Beziehung, die uns nicht mehr gut tut, und unser Körper reagiert beim Streit jedes Mal mit Bauchschmerzen. Womöglich wollen wir es jedem in unserem Umfeld recht machen, und vergessen dabei uns selbst.
Was auch immer der Grund sein mag – Angst hat oft einen positiven Aspekt. Darum ist es wichtig, achtsam mit Hochsensibilität und Angst umzugehen, und sie womöglich sogar als eine Chance zu sehen. Eine Chance, um etwas in die richtige Richtung zu lenken und eine Veränderung zu entfachen. Mit den richtigen Übungen und Techniken, begleite dich gerne dabei, deine Hochsensibilität und Angst anzunehmen und sie loszulassen.
Oft gestellte Fragen
Du möchtest eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen, hast aber noch einige Fragen? Vielleicht geben dir die Antworten daneben ein wenig Klarheit. Falls du noch unschlüssig bist oder etwas ganz anderes wissen möchtest, kannst du mich gerne kontaktieren.
KONTAKTWelche Arten von Ängsten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Ängste und Phobien. Hier ein kleiner Auszug aus dem Ängste-Repertoire:
– die Angst vor Spinnen und anderen Insekten
– die Angst vor engen Räumen
– Höhenangst
– Platzangst
– die Angst vor Menschenmengen
– Angst, mit der U-Bahn zu fahren
– Angst vor öffentlichen Reden und Präsentationen
– Angst vor dem Krampus
– Angst vor Wasser oder dem Ertrinken
– Angst vor sozialen Kontakten
– Angst vor Autoritäten
– Verlustängste in Beziehungen
Wie du siehst, können Ängste viele verschiedene Formen annehmen. Ängste sind so individuell wie Menschen.
Wann gilt Angst als normal und wann als krankhaft?
Der Übergang von „Normalität“ zu krankhaftem Verhalten ist oft fließend und kann meist nicht so leicht definiert werden.
Generell gilt: Wenn Angst und Panikattacken wiederholt über einen längeren Zeitraum auftreten, immer häufiger werden, von den Betroffenen nicht mehr selbst zu bewältigen sind und die Lebensqualität sehr stark beeinträchtigen, dann spricht man von krankhafter Angst. Krankhafte Ängste müssen psychiatrisch oder psychotherapeutisch begleitet werden. In diesem Fall verweise ich auf die entsprechenden Fachpersonen weiter.
Wie viele Sitzungen braucht es, um die Angst loszuwerden?
Das ist, wie du dir denken kannst, sehr unterschiedlich und individuell. In der Regel können Ängste, Phobien und Panikattacken mit Methoden wie Arbeit mit der Zeitlinie, Chaining, Trance und anderen hypnosystemischen Ansätzen viel kürzer und effektiver aufgelöst werden, als mit Psychoanalyse, Konfrontationstherapie und anderen traditionellen Verfahren. Selbstverständlich können psychologische BeraterInnen, wie auch ÄrztInnen oder PsychotherapeutInnen kein Heilungsversprechen abgegeben. Dafür sind Menschen zu individuell und der Erfolg der Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab.
Wie läuft eine Beratung ab?
Nachdem du mit mir Kontakt aufgenommen hast, melde ich mich bei dir mit ein paar Terminvorschlägen. Danach folgt ein Erstgespräch, die ersten 30 Minuten sind kostenlos. Im Zuge dieses Gesprächs lernen wir uns persönlich oder online kennen und wenn deine Wünsche und Vorstellungen mit meinen Leistungen übereinstimmen, starten wir mit dem Beratungsprozess.
Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?
Ein psychologischer Berater (oder auch Lebens- und Sozialberater) darf nur mit gesunden Menschen arbeiten, während ein Psychotherapeut auch kranke Menschen behandelt. Bei einem Psychotherapeuten kannst du die Kosten der Behandlung von deiner Krankenkasse zurückerstatten lassen. Eine psychologische Beratung hingegen wird nicht von der Krankenkassa zurückerstattet.
Wie viel kostet eine Beratung?
Eine Sitzung (50min) online kostet € 80, in der Praxis € 90. Das Erstgespräch kostet € 40.