Verlustängste bekämpfen? 6 Tipps für mehr Mut und Leichtigkeit

Verlustängste bekämpfen: muss man das oder doch nicht?

Verlustängste bekämpfen: geht das überhaupt? Kann man Verlustängste bekämpfen? Macht es überhaupt Sinn, gegen Verlustängste anzukämpfen? Und wenn ja, wie soll so etwas funktionieren? Hier erfährst du mehr über das Thema Verlustangst und Eifersucht und wie du mit deinen Verlustängsten achtsam umgehst, um sie zu überwinden oder sogar ganz loszulassen.

Inhaltsverzeichnis

    Verlustängste: Drama und Gefühlschaos pur!

    Verlustängste können ein ganz schönes Drama auslösen, denn sie erzeugen wirklich starke Gefühle. Vielleicht hast du Angst, dass dich dein Partner betrügt, dass du deinen Job verlierst oder dass deinen Kindern etwas passiert? Solche Ängste können ganz schön unangenehm sein, denn sie lösen einerseits körperliche Symptome aus wie Unruhe, Unwohlsein, ein ungutes Gefühl im Bauch oder im ganzen Körper. Und es kommt oft vor, dass die Betroffenen sich gar nicht mehr zu helfen wissen.

    Wenn du unter solchen Ängsten leidest, dann weißt du, wie intensiv die damit verbundenen Gefühle sein können. Du fühlst dich richtig schlecht. Denn du willst diese Ängste gar nicht haben und am liebsten würdest du deine Verlustängste bekämpfen. Vielleicht schämst du dich sogar für deine Ängste? Du bist wahrscheinlich traurig, wütend und hilflos oder ohnmächtig zugleich. Deine Verlustängste entziehen dir ganz schön viel Energie und Lebensfreude. Und dein Selbstwert liegt dann womöglich auch noch im Keller.

    Verlustängste belasten Beziehungen

    Oft sind diese Gefühle für den Partner oder die Partnerin schwer auszuhalten. Denn wenn wir unter Verlustängsten leiden, wollen wir häufig unsere liebsten Menschen kontrollieren. Damit sie ja in unserem Leben bleiben. Das kann ganz schön nervig sein. Vielleicht fängst du durch deine Ängste an zu klammern? Du willst ständig die Rückversicherung haben, dass der geliebte Mensch dich ja nicht betrügt oder sich von dir trennt. Und dass er oder sie dich liebt.

    Auf Dauer ist das wirklich schwierig für den Partner, deine Gefühle auszuhalten, vor allem, wenn sich Verlustängste immer wieder über einen längeren Zeitraum äußern. Das kann Beziehungen ganz schön belasten. Denn der Partner will auch nicht in Ketten gelegt werden, schließlich ist er oder sie ein freier Mensch. Und deine Kinder wollen wahrscheinlich auch nicht überbehütet oder kontrolliert werden.

    Woher kommen Verlustängste?

    Oft haben Verlustängste ihren Ursprung in der Kindheit: durch mehr oder weniger traumatische Erfahrungen. Vielleicht hast du die Trennung deiner Eltern miterlebt oder den Tod eines lieben Menschen oder eines Haustiers? Vielleicht haben dich auch deine Eltern öfter allein gelassen, als du klein warst? Womöglich gab es auch einen Wechsel des Wohnorts oder andere Veränderungen, mit denen du als Kind überfordert warst, weil es dir niemand so richtig erklärt hat oder deine Gefühle nicht verstanden hat.

    Was auch immer der Grund sein mag – der Schlüssel, dass du mit deinen Verlustängsten besser umgehen lernst, liegt darin, sich die Ursache mal bewusst anzuschauen. Am besten gelingt das mit professioneller Hilfe, im Rahmen einer Beratung oder einer Therapie.

    5 Tipps für einen besseren Umgang mit Verlustängsten

    Verlustängste bekämpfen – aber wie?

    Die gute Nachricht ist: du musst deine Verlustängste gar nicht bekämpfen. Denn bekämpfen müssen wir nur etwas, was schlecht oder böse ist. Einen Feind, zum Beispiel. Deine Verlustängste sind zwar sehr unangenehm, aber sie sind nicht dein Feind. Denn – auch wenn du es vielleicht im ersten Moment nicht wahrhaben willst – sie haben einen guten Grund. Vielleicht wollen sie dich vor einer Enttäuschung bewahren? Oder dich vor etwas schützen? Vielleicht zeigen sie dir aber auch, wie wichtig dir die Menschen, die du liebst, für dich sind. Denn oft vergessen wir das im Alltag.

    1. Betrachte deine Verlustängste nicht als Feind, sondern als deinen Freund

    Anstatt deine Verlustängste bekämpfen, kannst du dir also getrost auf die Schulter klopfen und sagen: „Liebe Verlustängste, danke, dass ihr hier seid. Was wollt ihr mir mit eurer Anwesenheit sagen?“ Verbünde dich mit deinen Ängsten. Heiße sie willkommen. Oft hilft es, einen Brief an die Ängste zu schreiben. Je länger du schreibst, umso mehr erfährst du über deine Ängste. Welchen Ursprung sie haben, woher sie kommen. Wann sie zum ersten Mal aufgetreten sind.

    Falls du nicht so auf Schreiben stehst, kannst du auch ein Interview mit ihnen führen. Gib deinen Ängsten Namen, damit dein Unterbewusstsein weiß, dass sie ein Teil von dir sind und ihre Berechtigung haben. Frag sie, warum sie hier sind und wie lange sie schon hier sind. Frag sie auch, welchen Sinn sie haben, oder welche Absicht sie verfolgen. Alle Gefühle dürfen sein, auch deine Ängste.

    2. Übe dich in Achtsamkeit

    Atme ganz tief und langsam durch. Frage dich, wie es dir jetzt und in dem Moment geht. Spüre in dich hinein. Nehme alles wahr, was da ist. Wo spürst du die Ängste in deinem Körper? Nehme gleichzeitig wahr, dass deine Ängste reine Fantasien sind. Denn der geliebte Mensch, um dessen Verlust du so fürchtest, ist JETZT, in dem Moment, da. Das ist real.

    Genieße den Moment mit diesem Menschen. Vertiefe dich in den Moment, ohne an die Zukunft oder an die Vergangenheit zu denken. Nehme wahr, wie sich der Mensch anfühlt, wie er riecht, was er sagt, wie er aussieht. Nimm deine Umgebung um dich herum wahr. Ganz achtsam und in deinem Tempo.

    3. Versuche, Unvermeidliches zu akzeptieren

    In unserer Gesellschaft sind Tod und Verluste oft ein Tabuthema. Deswegen werden sie oft verdrängt. Leider gehören Verluste jedoch zum Leben dazu. Geliebte Menschen sterben oder ziehen weg, Freunde suchen sich neue Bekanntschaften, Partner trennen sich. Das ist alles ein Teil des Lebens. Denke daran, dass wir Menschen oft mehrere Handlungsmöglichkeiten haben und im besten Fall auch resilient sind. Wir können tief fallen, stehen dann aber irgendwann auch wieder auf. Umso wichtiger ist es, die Zeit mit den geliebten Menschen im Hier und Jetzt zu genießen.

    4. Begegne dir mit Selbstliebe

    Wenn wir unter Verlustängsten leiden, weil wir eifersüchtig sind oder befürchten, dass sich der Partner oder die Partnerin von uns trennt, dann fühlen wir uns oft wertlos. Unser Selbstwert leidet darunter, denn oft entfremdet sich der Partner von uns, eben weil wir so heftig reagieren. Halte dir immer vor Augen, dass du der einzige Mensch bist, der dir immer und zu jeder Tageszeit Liebe schenken kann. Sei gut zu dir selbst. Geh nicht so hart mit dir selbst um, wenn du deine Verlustängste bekämpfen willst. Übe dich stattdessen ganz konsequent in Selbstliebe. Schreibe dir auf, warum du wertvoll bist und warum du es absolut wert bist, geliebt zu werden. Du kannst daraus auch eine Mind-Map machen, also deine Werte um ein „Ich“ in der Mitte herum aufzeichnen.

    5. Rede mit deinem Lieblingsmenschen

    Rede mit deinem Lieblingsmenschen darüber, warum du wertvoll für ihn bist. Sprich auch deine Ängste aus. Aber Vorsicht! Achte dabei darauf, keine Vorwürfe zu machen oder ihn kontrollieren zu wollen. In der Kommunikation lösen sich oft viele Ängste auf, wenn wir dem Menschen, dessen Verlust wir so fürchten, mit Zuneigung und Offenheit begegnen. Anstatt deine Verlustängste ihm gegenüber zu leugnen, darfst du sie ruhig offenbaren. Das sorgt für Nähe, die dir in diesem Moment gut tut.

    6. Hole dir Unterstützung

    Wenn du merkst, dass du von deinen Verlustängsten überwältigt wirst und auf Dauer nicht mehr alleine damit zurechtkommst, dann hole dir Hilfe. Eine wirksame Form, mit Verlustängsten besser umzugehen, oder sie sogar gehen zu lassen, ist die Beratung oder Therapie. Vor allem wenn die Ursachen in der Kindheit stecken, kann eine Bearbeitung deiner (traumatischen) Erfahrungen, die mit Verlustängsten verbunden sind, oft sehr viel bewirken.

    Fazit:

    Verlustängste bekämpfen? Musst du nicht! Heiße sie willkommen, denn sie dienen einem guten Zweck. Übe dich in Achtsamkeit und Selbstliebe. Vielleicht gelingt es dir nicht gleich, deine Verlustängste zu akzeptieren und loszulassen. Gut Ding braucht Weile, wie man so schön sagt. Es ist ein Prozess. Schaue dir an, was hinter deinen Verlustängsten steht, und wenn nötig, hole dir Hilfe.

    Gerne stehe ich dir dafür bereit, dich bei deinen Verlustängsten mit verschiedenen Methoden, Übungen, Techniken und Gesprächen zu unterstützen. Gerne kannst du mich für ein kostenloses Erstgespräch kontaktieren!

    Mag. Natalie Eichinger

    Psychologische Beraterin

    Ich unterstütze meine KlientInnen dabei, in schwierigen Lebenssituationen Mut zu fassen und wieder Kraft zu tanken. Dabei arbeite ich mit nachhaltigen und sanften, aber sehr effektiven Methoden. Die Beratungen zielen darauf ab, das Handlungsspektrum zu erweitern, Veränderungsprozesse anzustoßen und das Wohlbefinden zu steigern. Wie schön, wenn ich auch dich ein Stück deines Weges begleiten darf!

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